Berufe in der Behindertenhilfe: lebendig und sinnvoll

Ob du eine Ausbildung machen oder studieren möchtest: In der Behindertenhilfe erwarten dich starke Berufe. Zu den wichtigsten zählen die Heilerziehungspflege und die Heilpädagogik. Hier kannst du sie kennenlernen: Lies gleich weiter!

Heilerziehungspflege

Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger betreuen, pflegen und fördern Menschen aller Altersstufen mit Beeinträchtigungen, z. B. Menschen mit unterschiedlichen Formen von Behinderung. In der Heilerziehungspflege unterstützt du Menschen mit Behinderung dabei, ihren Alltag möglichst selbstbestimmt zu gestalten und an allen Bereichen des Lebens teilzuhaben.

Heilerziehungspflege ist „Hilfe zur Selbsthilfe“. Du unterstützt Menschen mit Behinderung dabei, selbstbestimmt und möglichst selbstständig zu leben.

Auf einen Blick: als Heilerziehungspflegerin oder Heilerziehungspfleger...

  • arbeitest du stationär (zum Beispiel in einer Wohngruppe für Jugendliche mit Behinderung) oder ambulant (dann besuchst du zum Beispiel Menschen mit Behinderung zu Hause),
  • führst du pädagogische und therapeutische Maßnahmen durch, vom Lernspiel bis zur Atemübung,
  • förderst du die persönliche Entwicklung,
  • hilfst du im Alltag, zum Beispiel im Haushalt, beim Einkaufen oder beim Arztbesuch,
  • organisierst du Freizeitaktivitäten,
  • erledigst du behördliche Angelegenheiten (zum Beispiel Anträge stellen) und
  • entwickelst du Förderpläne mit.
Ein junger Mann mit Behinderung und eine Betreuerin.

Im Alltag unterstützen, pädagogisch und therapeutisch arbeiten: Die Ausbildung in der Heilerziehungspflege eröffnet dir einen Beruf voller Leben.

Heilerziehungspflege: die Weiterbildung

  • WAS? Weiterbildung.
  • WO? An einer Fachschule (Surftipp: Adressen aller Fachschulen für Heilerziehungspflege/-hilfe in Bayern).
  • VORAUSSETZUNG: mindestens ein mittlerer Schulabschluss UND eine einschlägige berufliche Vorbildung, z. B. durch die Ausbildung zur „Staatlich anerkannten Heilerziehungspflegehelferin“ / zum „Staatlich anerkannten Heilerziehungspflegehelfer“ oder zur „Staatlich geprüften Sozialbetreuerin und Pflegefachhelferin“ / zum „Staatlich geprüften Sozialbetreuer und Pflegefachhelfer“.
  • UND DANN? Nach der erfolgreichen Ausbildung bist du „Staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin“ bzw. „Staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger“.

Heilerziehungspflegehilfe

Heilerziehungspflegehelferinnen und Heilerziehungspflegehelfer unterstützen Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger bei deren Aufgaben und begleiten Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in ihrem Alltag.

Heilerziehungspflegehilfe: die Ausbildung

  • WAS? Ausbildung.
  • WO? An einer Fachschule für Heilerziehungspflegehilfe in Bayern.
  • VORAUSSETZUNG: erfolgreicher Mittelschulabschluss oder einen gleichwertigen Bildungsstand und z. B. zweijährige einschlägige Berufsausbildung. Weitere Informationen zur Aufnahme an einer Fachschule für Heilerziehungspflegehilfe erhältst du direkt an den Schulen vor Ort.
  • UND DANN? Nach der erfolgreichen Ausbildung bist du „Staatlich anerkannte Heilerziehungspflegehelferin“ bzw. „Staatlich anerkannter Heilerziehungspflegehelfer“.

Sozialbetreuung und Pflegefachhilfe

Sozialbetreuerinnen und Pflegefachhelferinnen und Sozialbetreuer und Pflegefachhelfer unterstützen die Fachkräfte bei ihrer Arbeit, Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen zu begleiten und ihre alltäglichen Aufgaben zu bewältigen.

Sozialbetreuung und Pflegefachhilfe: die Ausbildung

  • WAS? Ausbildung.
  • WO? An einer Berufsfachschule für Sozialpflege.
  • VORAUSSETZUNG: beendete Vollzeitschulpflicht und Eignung für den angestrebten Beruf. Weitere Informationen zur Aufnahme an einer Berufsfachschule für Sozialpflege erhältst du direkt an den Schulen vor Ort.
  • UND DANN? Bei erfolgreichem Abschluss wird dir die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte Sozialbetreuerin und Pflegefachhelferin“ oder „Staatlich geprüfter Sozialbetreuer und Pflegefachhelfer“ verliehen.

Gut zu wissen!

Die Heilerziehungspflegerin oder der Heilerziehungspfleger nimmt die alltägliche Begleitung, Betreuung und auch pflegerische Aufgaben für Menschen mit Beeinträchtigungen wahr, während die Heilpädagogin oder der Heilpädagoge noch stärker sozial- und heilpädagogisch ausgerichtete Tätigkeiten am einzelnen Menschen ausübt (wie z. B. das Erarbeiten von Behandlungskonzepten).

Heilpädagogik

Heilpädagoginnen und Heilpädagogen erziehen, bilden, unterstützen und/oder fördern Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung, Verhaltensauffälligkeiten oder chronischen Erkrankungen. Ihr Ziel: Die Menschen sollen an möglichst vielen Bereichen im Leben teilhaben, ob im Beruf oder im sozialen Leben.

Auf einen Blick: als Heilpädagogin oder Heilpädagoge

  • erkennst du Störungen (z. B. Entwicklungsstörungen, emotionale Störungen) und Probleme (z. B. Verhaltensauffälligkeiten),
  • erstellst du individuelle Behandlungspläne,
  • stärkst du die Persönlichkeit, Eigenständigkeit und Gemeinschaftsfähigkeit des Einzelnen – immer mit dem Blick auf seine Fähigkeiten und Stärken („Ressourcen“) und
  • bereitest du junge Menschen auf eine erfolgreiche Schullaufbahn oder Karriere vor.

Dabei hast du auch immer die Familie im Blick. Du berätst die Angehörigen bei allen Fragen und Problemen. Bei Kindern und Jugendlichen stimmst du alle Ziele und Pläne auch mit den Eltern ab und beziehst sie in alle Schritte ein.

Zwei junge Leute mit Notebook und Heft beim Lernen.

Heilpädagogin oder Heilpädagoge wirst du mit einer Weiterbildung oder einem Studium. Egal, welchen Weg du wählst: Du kannst viel bewegen!

Heilpädagogik: Weiterbildung

  • WO? An einer Fachakademie.
  • VORAUSSETZUNG: mittlerer Schulabschluss und eine, einschlägige berufliche Vorbildung, z. B. durch die Ausbildung zur „Staatlich anerkannten Erzieherin“ bzw. zum „Staatlich anerkannten Erzieher“ oder zur „Staatlich anerkannten Heilerziehungspflegerin“ bzw. zum „Staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger“. Weitere Informationen zur Aufnahme an einer Fachakademie für Heilpädagogik erhältst du direkt an den Schulen vor Ort.
  • DAUER? 2 Jahre (in Teilzeit bis 4 Jahre).
  • UND DANN? Nach deinem erfolgreichen Abschluss bist du „Staatlich anerkannte Heilpädagogin“ bzw. „Staatlich anerkannter Heilpädagoge“.

Heilpädagogik: Bachelor-Studium

  • WO? An einer Fachhochschule.
  • VORAUSSETZUNG: (Fach-)Hochschulreife.
  • DAUER? 6 bis 8 Semester.
  • UND DANN? Nach deinem erfolgreichen Abschluss bist du Heilpädagogin B. A. bzw. Heilpädagoge B. A.